Corona, das Wort, das wohl kaum noch jemand gerne liest, hört, oder ausspricht. Dominant in allen Lebenslagen und mittlerweile Synonym für Einschränkung und chronische Spaßbefreiung.
Aus der ursprünglichen Krankheit wurde eine soziale Herausforderung. Nun sind wir – immernoch – keine Ärzte, und wollen auch jetzt, 6 Monate nach unserem letzten Blogbeitrag zum eben selben Thema, nach wie vor, keine Einschätzung oder Meinung zur davon ausgehenden Gefahr, oder eben nicht, abgeben.

Wir sind allerdings Trainer. Also eine Berufsgruppe, die wie so viele andere auch, den Corona-Impact gespürt hat. Schwierig war die Einschätzung Anfang April, wie wohl unsere Athleten die Saison meistern, wenn es womöglich gar keine Saison im klassischen Sinne geben würde?
Ein Jahr ohne Wettkämpfe… vor einem Jahr noch unvorstellbar, im April/Mai, schon fast mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der Fall. Was hätte vor einem Jahr noch alles in unserer Vorstellung passieren müssen, dass so etwas mal eintritt?

Die Primäraufgabe für uns, in dieser unsicheren Zeit, war unsere Athleten einerseits zu beruhigen, andererseits wieder darauf aufmerksam zu machen, wieso wir den Sport eigentlich machen. Die Wenigsten machen ihn ausschließlich wegen einer Ergebnisliste. Nicht falsch verstehen – Wettkämpfe gehören dazu und sollen sein, aber wenn nun mal gerade keine stattfinden, heißt das nicht, dass wir einfach alles stehen und liegen lassen, und mitunter jahrelange Arbeit verpuffen lassen. Denn wenn wir eines wissen, ist es, dass Sport und Fitness heimtückisch ist. Form verliert man nämlich bedeutend schneller, als man sie gewinnt 😉

Das oberste Ziel sollte nie ein Wettkampf sein – das ist schlicht ein temporärer Fokus. Das oberste Ziel sollte immer sein, den eigenen Körper so gut wie möglich zu entwickeln, die Leistungsgrenzen zu verschieben, an allen möglichen Schrauben zu drehen, um sich in seiner Gesamtheit zu verbessern. Wenn das im Kopf ist, dann kann jederzeit ein Wettkampf kommen.
Training verpufft nicht, nur weil das Ziel, das A-Rennen, abgesagt wird. Es verschiebt sich lediglich die Möglichkeit, die antrainierte Form auf eine Ergebnisliste zu bringen 😉

Zugegeben: Dass all unsere Athleten das eben erwähnte so beherzigen, da waren wir selbst überrascht. Es bestärkt uns aber immer wieder aufs Neue, wie unglaublich wichtig Kommunikation in der Trainer-Athleten-Beziehung ist.
Als dann die Wettkämpfe losgingen, kam die Belohnung für all die ganze Arbeit. In der kurzen Triathlon-Saison 2020 verzeichneten wir:

86 Starts,

davon 28 am AK Podium 

davon 11 AK Siege

33% aller Starter landeten auf dem AK Podium, und 13% konnten sogar ihre AK gewinnen.

Das höchste Ziel für Agegroup-Trainer und eine herausragende Statistik, die uns nicht nur extrem freut und stolz macht, sondern für die wir unseren Athleten unglaublich dankbar sind! Herzlichste Gratulation dazu nochmal auf diesem Wege!

Wieso kommt der Post genau jetzt? Weil wir vielleicht wieder auf genau diese Zeit zusteuern. Monate der Unsicherheit, eine Wettkampf-sportliche Trockenperiode. Aber wir haben gelernt, was es heißt den Körper zu trainieren, nicht auf ein Ziel hin, sondern um den Körper in seiner Gesamtheit zu verbessern.

Das Glück bevorzugt den, der vorbereitet ist. Und wenn wir Glück haben, und das kommende Jahr, wieder eine Saison wird, wie wir sie kennen, dann sind wir mindestens so vorbereitet, wie dieses Jahr – und das muss das Ziel sein!

In diesem Sinne: bleibts gesund und danke für eine kurze, intensive, aber äußerst erfolgreiche Triathlon-Saison 2020!